1st Masters International Sprint Games

Uwes Bericht

Nach seiner Rückkehr von den ersten Internationalen Sprint-Weltmeisterschaften der Masters lässt uns Uwe Herrmann durch sein Tagebuch an der Reise teilhaben. Lest selbst!

Bericht aus Inzell

Freitag: 13. Februar
Na  klar, heute ist Freitag der 13. – aber trotzdem heißt es für mich: Auf nach Inzell! Am Mittag geht es dann los und ich sitze im Bus nach Berlin, um von dort aus weiter nach Salzburg zu fliegen. Warum Salzburg werdet ihr euch fragen? Das hat nur einen Grund, das Hotel ist einfach unschlagbar billig.
Gegen 17 Uhr bin ich dann in Berlin angekommen und habe mein Gepäck eingecheckt und schaue nun auf das Flughafen Gelände. 

Der Flug nach Inzell war ein ganz netter. Die Crew war sehr locker drauf und hatte ein wenig mit der Technik zu kämpfen. Das Video für die Sicherhinweise konnte nicht gesendet werden. So kamen wir zu einer Livevorführung. Das löste in der Kabine Applaus und auch fröhlichen Lachen aus. Auch der Kapitän machte einen lockeren Spruch.
 
Ich fand das alles sehr frisch. Mal was anderes, nicht so steif, sondern wie gesagt sehr frisch. Der Flug war dann auch nach 55 Minuten bereits zu Ende. Noch schnell ins Hotel und dann war dann auch Schluss. Morgen wird sicher ein sehr schöner Tag. Nur hoffe ich auf schönes Wetter.

Samstag: 14. Februar
Erster Wettkampftag: Gleich vorweg, es war nicht mein Tag! Aber immer schön der Reihe nach. Heut ist Valentinstag, der Tag der Verliebten, das Wetter macht dem alle Ehre. Für die die Verliebten ist es der perfekte Tag, denn es ist Neuschnee gefallen.

Im Übrigen, es schneit den ganzen Tag. Dies hat dann auch im Wettkampf Folgen. Nach einem sehr guten Frühstück mache ich mich auf den Weg nach Inzell. Die Fahrt dauert etwas mehr als eine halbe Stunde. Am Eisstadion angekommen, bezahle ich meine Startgebühren. Danach schaue ich mir den Wettkampfplan an und stelle fest ich hätte noch nicht da sein müssen. Bis zu meinem ersten Start dauert es dann noch zwei Stunden.

Die Wetterverhältnisse sind nicht so gut. Aber was schreibe ich, es ist halt wie dieses Jahr in Dresden: da war ja auch immer Mittwoch Mist-Wetter. Was soll’s, die Bedingungen sind für alle gleich.

Die 400-Meter-Bahn ist gut besucht und es wird hier und da geredet. Man sieht sich halt wieder und wertet den einen oder anderen Wettkampf aus. Auch Stephan und Dietmar, mit denen ich schon in Hamar war, sind da. Stephan kann nicht laufen, aber er ist trotzdem da. Da sieht man mal wie verrückt, so manche sind – nicht nur ich!

Ich bin dann die 500 Meter gegen den Italiener Livio Mella gelaufen. Er ist zwar schon AK 35, aber man darf die „älteren“ Sportler auch nicht unterschätzen, denn der schnellste bin ich ja auch nicht. Ich habe den Lauf aber dann doch mit einer schlechten Zeit von 44,01 Sekunden gewonnen. Das ist wohl das schlechtes Ergebnis dieses Jahr. Was soll’s, es kann nur besser werden.

Es ist aber auch nicht das beste Eis. Es ist schon sehr ausgefahren und es wirkt sehr spröde. Ich habe sehr mit diesen Bedingungen zu kämpfen.

Nun habe ich viel Zeit, fast drei Stunden bis zu den 1.000 Meter. Ich genehmige mir ein Mittagessen mit Nudeln. Auch kommt man wieder ins Gespräch.  Mittlerweile sind wir im Zeitplan fast 30 Minuten voraus. Das stört mich aber nicht.

Die 1.000 Meter waren dann wieder nicht so gut. Einerseits reichte meine Kraft nicht, andererseits war das Eis auch wieder ausgefahren. Wenigstens sieht das Eisstadion schön aus mit viel Schnee. Nun geht es wieder nach Hause ins Hotel.

Sonntag: 15. Februar
Zweiter Wettkampftag: Heute brauche ich nicht so früh los, so habe ich Zeit mein Frühstück ganz in Ruhe einzunehmen. Ich hoffe, dass es ein besserer Tag wird. Ich kann schon mal sagen, dass er das nicht wird. Aber wieder alles der Reihe nach!

Gegen 10.30 Uhr fahre ich nach Inzell und komme dort dann auch 11.00 Uhr.  Ich beginne dann auch gleich mit Erwärmung. Der Wetter ist heute besser und ich hoffe darauf, dass das Eis heute ordentlich gewischt wird. Leider passiert das aber nicht.

Es schneit immer noch ein wenig. Die 500 Meter laufe ich gegen den Australier und gewinne das Rennen – aber  wieder sehr schlecht mit 44,21 Sekunden. Ich bin bedient und weiß nicht was mit mir los ist. Na ja, dabei sein, ist halt alles.

In der Pause gönne ich mir ein wenig Ruhe und mache einen Spaziergang um die Eisbahn. Es ist alles herrlich, denn der Schnee schimmert in der Sonne. Es liegt massig Schnee. Hier und da ein Foto und dann geht es wieder. Noch ein wenig schauen und dann heißt es schon wieder „Go to start“.

Ich laufe wieder gegen den Italiener. Also einen richtigen Gegner habe ich daher wieder nicht, denn er läuft auch nicht so schnell. Zwar waren die 1.000 Meter heute ein wenig schneller, aber ich bin trotzdem sauer 1,31Minuten. Das ist wohl nicht mein Wochenende gewesen. 

Nach der Siegerehrung, die eine Stunde dauert, fahre ich zurück nach Salzburg, um mich dort ein wenig auszuruhen. Am Abend düse ich dann noch einmal zum Abschluss nach Inzell.

Fazit der Reise: Neben vielen Gesprächen und netten Menschen waren meine Zeiten nicht so gut. Ich bin ein wenig traurig. Aber ich habe wieder etwas erlebt und das ist auch gut so.

Morgen früh geht dann mein Flieger zurück nach Hause, wo ich am Nachmittag wieder meine Schützlinge auf der Eisbahn trainieren werde.