Inlinesspeedskating

Tilo auf Platz 5 bei den European Inline Marathon Masters in Italien

(Savona, ITA) Mit der in diesem Jahr neu formierten Senioren-Nationalmannschaft fuhr ich als sächsischer Vertreter zur Masters Marathon-EM, welche auf der landschaftlich wunderschönen Via Aurelia entlang der ligurischen Küste zwischen Albenga und Savona (westlich von Genua) stattfand. Die Küstenlinie ist an vielen Stellen steil abfallend, da das Hinterland bergig ist, die Küstenstraße windet sich entlang der Felsen und steigt immer wieder von Meeresniveau auf 30 bis 50 Meter die Felsen hoch an, so dass hier ein nicht nur touristisch attraktiver sondern auch konditionell anspruchsvoller Kurs zu skaten war.


Im Vergleich zur Masters-WM in Imola (bei der ich auch schon dabei war und den 8. Platz belegte) war der deutsche Kader etwas kleiner und bestand nur noch aus gut 20 Läufern und Läuferinnen aller Mastersalterklassen, welche die lange Reise am Ende der Saison nochmals auf sich genommen haben. Verstärkt wurden die für den Deutschen Rollsport- und Inline- Verband Startenden durch weitere rund 15 deutsche Einzelstarter im Vereinsdress. Wir „Dreißiger“, mussten diesmal auf unsere beiden stärksten Mannschaftsmitglieder verzichten, da diese am gleichen Tag in Köln den Marathon bestritten.

Bei herrlichem Wetter am Sonntag, den 08.10.06 und Sonnenschein bei 20–25 °C, allerdings mit einem sehr starken Gegenwind, ging es um 10 Uhr vom Vorstart durch die Straßen von Albenga zum eigentlichen Start. Die Altersklassen wurden getrennt gestartet, innerhalb jeder AK aber Damen und Herren gemeinsam.

Drei Minuten vor den Altersklassen startete ein kleines Feld der Aktivenklasse. Das Rennen begann recht verhalten. Trotzdem holten wir die Aktivenklasse nach ca. 8 km ein. Gleich am ersten längeren Anstieg nach knapp 10 km versuchten einige Dänen und die Italiener am Berg davon zu fahren. Wir waren jedoch auf der Hut und konnten an jedem Anstieg gut mithalten und das Tempo nach Belieben mitgehen, so dass bis zum letzten, längsten und höchsten Anstieg ca. 10 km vor dem Ziel die Gruppe weitestgehend geschlossen blieb.

Da die Italiener auf den Flachstücken keinerlei Arbeit übernahmen und das Rennen, auch wegen dem Wind, fast zu einer Art Steher-Rennen mutierte, schlossen auch die Weltcup-Damen wieder zu uns auf. Die Weltcup-Herren waren uns zwischenzeitlich enteilt, wobei die Schiedsrichter diesmal sehr genau darauf achteten, dass sich kein Master im Windschatten der Aktiven aufhielt.

Am letzten Berg versuchte ich dann an dem ca. 2 km langen Anstieg das Tempo zu forcieren. Es reichte zwar um das Feld zu splitten, jedoch die Mitfavoriten konnte ich nicht abschütteln. Bergab musste man so stark gegen den Wind laufen, dass von einem Rollen fast schon keine Rede mehr sein konnte und alles hing in meinem Windschatten und ruhte sich aus. Im Flachstück kam dann auch prompt die zu erwartende Gegenattacke die ich jedoch selbst kontern konnte. Dann ging es auf die letzten 6 km durch die Stadt auf einer fast geraden Straße. Mehrmals wurde der Endspurt angezogen oder es wurde versucht sich abzusetzen, aber alles hatte wegen dem starken Gegenwind keinen Erfolg und außerdem gelang es uns Deutschen, das Tempo von vorn hoch zu halten. Den finalen Spurt zogen dann die Damen aus dem Weltcup an, im Nachhinein leider zu früh, denn sie blieben auf der letzten Kuppe, ca. 200 m vorm Ziel, regelrecht stehen und wir liefen alle auf die aufgefächerten Damen auf, so dass es zur Lotterie wurde, wer wo die erste Lücke fand und vorbeiskaten konnte. Leider lief auch ich auf und entschied mich zum Überholen für die falsche Seite, so dass der Zug für das Podium ohne mich abfuhr. Aber immerhin reichte es im Ziel noch für einen für mich und meine Erwartungen respektablen 5ten Rang. Der erste und der dritte Rang ging nach Italien und der zweite nach Schweden.

Problematisch war in den höheren AK der Zieleinlauf, da das Ziel und die Zeitmessung schon nach knapp 1 3/4 Stunden abgebaut wurden und somit die letzten Teilnehmer ohne offizielle Zeitmessung ins Ziel einliefen, nachdem sie sich schon durch den wieder freigegebenen Autoverkehr auf der Strecke hatten kämpfen dürfen. In der Nationenwertung belegte Deutschland gemeinsam mit Italien den ersten Platz (wie schon bei der Senioren-WM in Imola).

[Tilo Bock]

Die Platzierten und die Ergebnisse der Deutschen im Einzelnen:
Damen AK30:
1. HEISS, SILKE (D)
2. PIPKE, STEFANIE (D)
3. TRIER, XENIA (DK)
6. KOCH, ERIKA (D, Wetterauer Speedfüchse)
10. MORGIEL, MARGIT (D)
Herren AK30:
1. FRISO, DARIO (I)
2. OLSSON, JOHAN (E)
3. SALINO, SERGIO (I)
5. BOCK, TILO (D)
10. WECKE, JÖRG (D)
12. HUPE, DIRK (D)
17. PAWLOWSKI, CHRISTOPH (D)
25. WEIHMÜLLER, THOMAS (D)
39. KOHLBECK, MICHAEL (D)
Damen AK40:
1. BONSO, MARZIA (I)
2. WAGNER, EVA (A)
3. KREINER, CHRISTEL (D)
4. HANISCH, IRIS (D)
6. OTTERBACH, BIRGITTA (D)
Herren AK40:
1. GUENCI, MAURO (I)
2. BAGNOLINI, LUCA (I)
3. CORTESE, GIUSEPPE (I)
7. GORSCHBOTH, DIEMO (D)
8. KEPPLER, PERCY (D)
13. KRONEBERGER, KURT (D, Groß-Gerau)
20. HEUSER, FRANK (D)
24. KONING, GUIDO (D, Groß-Gerau)
26. MERKL, GISO (D)
28. SCHELLMANN, DIETER (D)
30. RUMPF, THOMAS (D)
33. MODAUER, ALFONS (D)
37. SEDLMAYR, RUDI (D)
45. FAUPEL, MARKUS (D)
52. DAMMRATH, SIEGFRIED (D)
Damen AK50:
1. STANGL, KARIN (D)
Herren AK50:
1. MUMENI, ENNIO (I)
2. BRAMANTE, CARMELO (I)
3. POSADOWSKI, KAZIMIERZ (D)
7. BAUER, ALBRECHT (D)
16. MARSOLLEK, REINHOLD (D)
19. SCHEUERER, RAIMUND (D)
20. MÜLLER, HELMUT (D)
22. MALZKORN, RALF (D)
34. LEYERLE, THOMAS (D)
Damen AK60:
1. BEULICH, CHRISTINE (D) Speedskateclub Meißen
2. ZILM, ROSEMARIE (D)
Herren AK60:
1. RUDOLPH, RAINER (D)
2. THOMET, ROGER (CH)
3. GRABER, PAUL (CH)
10. ERTEL, REINER (D)
11. VOLKE, KLAUS (D)
15. KLEINER, PETER (D)
17. ZILM, LOTHAR (D)
Länderkennzeichen: A = Österreich, CH = Schweiz, D = Deutschland, DK = Dänemark, E = Spanien, I = Italien
Alle Ergebnisse:
Veranstalterwebsite
http://driv-speedskating.de